Leichte Winter
Regie: Doris KITTLER
Kamera: Andreas HAIDER und Doris KITTLER
D/Ö 2004, ca. 85 Min.
Mittwoch, 21. Okt. 2009
„Westler“ im postkommunistischen Osteuropa
Die Dokumentation von Doris Kittler, Wienerin mit russischen Wurzeln, zeigt Szenen des Alltags in Russland, Georgien und Litauen, wie ihn meist deutsche Lektoren und Journalisten, die dort arbeiten, erleben. Leichtfüßig inszeniert, ist dieser Film eine Ode an die russische Seele. Fragen von Heimat, Sprache und Identität werden in den Raum gestellt und reflektiert.
Sind es zu Beginn Bilder von der eigenen Wohnung, wo Probleme mit Wasser, Gas und Strom Alltag sind, gewährt die Regisseurin später in Interviews mit befreundeten Kollegen eine sehr subjektive Bestandsaufnahme von Osteuropa.
„Das ist absolut paradiesisch, diese Ruhe, diese Weite und alles so weiß. Soviel Schnee hab ich in meinem Leben noch nie irgendwo auf einem Haufen gesehen.“ Ulrike Fischer, Journalistin in Sibirien und St. Petersburg
„Ich bin mir selber zum ersten Mal im Leben wirklich ganz reell und authentisch begegnet.“ Tobias Hipp, Lektor in Tiflis
„Anschnallen im Auto ist ein Zeichen für Schwäche und Angst ... der Griff zum Gurt eine Beleidigung für den Fahrer.“ Barbara Wattendorf, Lektorin in Tiflis
Zwischen den Interviews immer wieder Blicke auf das Jetzt: Straßenhändler und Straßenkinder, die Parade am 9. Mai, am Tag des Sieges über Hitlerdeutschland, das Gedränge in der U-Bahn, Straßenküchen (»unser McDonalds«), georgische Schriftbilder, die wie Weinreben aussehen, Besuch bei befreundeten Künstlern wie beispielsweise dem Trickfilmer Boris Kasakow, der sich daheim ein »Privatkino« eingerichtet hat. Oder das Gespräch mit dem georgischen Komponisten, der in Wien studiert hat und für die musikalische Untermalung dieses Filmes verantwortlich ist.
Doris Kittler, geboren 1969, studierte Bühnen- und Kostümgestaltung. Ihr Interesse gilt außerdem der Fotografie und Fotorauminstallation.
Mit Hilfe der Robert-Bosch-Stiftung hat sie an einem zweijährigen Lektoren-
Austauschprogramm in Tomsk/Sibirien (hier entstand auch ihr erstes, 50 Minuten langes ›Dokumentarfilmmärchen‹ »Mischa« über die Stadt Tomsk) teilgenommen.
In der Diskussion nach der Vorstellung schilderte die Regisseurin das Leben in Osteuropa und die teils schwierigen Drehbedingungen.
Kamera: Andreas HAIDER und Doris KITTLER
D/Ö 2004, ca. 85 Min.
Mittwoch, 21. Okt. 2009
„Westler“ im postkommunistischen Osteuropa
Die Dokumentation von Doris Kittler, Wienerin mit russischen Wurzeln, zeigt Szenen des Alltags in Russland, Georgien und Litauen, wie ihn meist deutsche Lektoren und Journalisten, die dort arbeiten, erleben. Leichtfüßig inszeniert, ist dieser Film eine Ode an die russische Seele. Fragen von Heimat, Sprache und Identität werden in den Raum gestellt und reflektiert.
Sind es zu Beginn Bilder von der eigenen Wohnung, wo Probleme mit Wasser, Gas und Strom Alltag sind, gewährt die Regisseurin später in Interviews mit befreundeten Kollegen eine sehr subjektive Bestandsaufnahme von Osteuropa.
„Das ist absolut paradiesisch, diese Ruhe, diese Weite und alles so weiß. Soviel Schnee hab ich in meinem Leben noch nie irgendwo auf einem Haufen gesehen.“ Ulrike Fischer, Journalistin in Sibirien und St. Petersburg
„Ich bin mir selber zum ersten Mal im Leben wirklich ganz reell und authentisch begegnet.“ Tobias Hipp, Lektor in Tiflis
„Anschnallen im Auto ist ein Zeichen für Schwäche und Angst ... der Griff zum Gurt eine Beleidigung für den Fahrer.“ Barbara Wattendorf, Lektorin in Tiflis
Zwischen den Interviews immer wieder Blicke auf das Jetzt: Straßenhändler und Straßenkinder, die Parade am 9. Mai, am Tag des Sieges über Hitlerdeutschland, das Gedränge in der U-Bahn, Straßenküchen (»unser McDonalds«), georgische Schriftbilder, die wie Weinreben aussehen, Besuch bei befreundeten Künstlern wie beispielsweise dem Trickfilmer Boris Kasakow, der sich daheim ein »Privatkino« eingerichtet hat. Oder das Gespräch mit dem georgischen Komponisten, der in Wien studiert hat und für die musikalische Untermalung dieses Filmes verantwortlich ist.
Doris Kittler, geboren 1969, studierte Bühnen- und Kostümgestaltung. Ihr Interesse gilt außerdem der Fotografie und Fotorauminstallation.
Mit Hilfe der Robert-Bosch-Stiftung hat sie an einem zweijährigen Lektoren-
Austauschprogramm in Tomsk/Sibirien (hier entstand auch ihr erstes, 50 Minuten langes ›Dokumentarfilmmärchen‹ »Mischa« über die Stadt Tomsk) teilgenommen.
In der Diskussion nach der Vorstellung schilderte die Regisseurin das Leben in Osteuropa und die teils schwierigen Drehbedingungen.